SlowFisch: Eine Frage des guten Geschmacks

Die sechste SlowFisch wirbt im November für bewussten Genuss.

Einladend: die „SlowFisch“-Messe von Freitag bis Sonntag, 8. bis 10. November 2013, in der ÖVB-Arena und der Messehalle 2. (Foto: Messe Bremen/ Jan Rathke)
Einladend: die „SlowFisch“-Messe von Freitag bis Sonntag, 8. bis 10. November 2013, in der ÖVB-Arena und der Messehalle 2. (Foto: Messe Bremen/ Jan Rathke)

Hell, klar, am besten ein Schnaps dazu: Das macht Bier aus, bekommt Jens Henning häufig zu hören, wenn er sein Publikum fragt. „Dabei gibt es viele Unterschiede – dafür möchte ich sensibilisieren“, sagt der Biersommelier. Wie geschmackliche Nuancen zustande kommen, welche Zutaten Biere wie verändern und welches Bier zum Beispiel besonders gut zu Fisch passt, das vermittelt Jens Henning den Besuchern der Messe Bremen demnächst dreimal täglich bei Verkostungen: während der „SlowFisch“ von Freitag bis Sonntag, 8. bis 10. November 2013, in der ÖVB-Arena und der Messehalle 2.

Schon zum sechsten Mal bringt die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Slow Food Deutschland Erzeuger von Lebensmitteln ohne Zusatzstoffe mit Verbrauchern zusammen, die Wert auf bewussten und nachhaltigen Genuss legen. Letztere finden eine breite Auswahl an traditionellen, unverfälschten, vielfach regionalen und oft ausgefallenen Lebensmitteln.

Fisch spielt eine besondere Rolle. Was immer in heimischen Gewässern zu Hause ist, liegt frisch, geräuchert oder zu Salat verarbeitet in Fischtheken auf der SlowFisch. Einen Akzent setzt die Messe Bremen auf Nordseekrabben. Fischer zeigen Besuchern, wie sie frische Schalentierchen so geschickt und zügig auspulen, dass ihnen bis zum Verzehr des ersten selbst belegten Krabbenbrötchens der Magen nicht auf den Knien hängt. Die Aktion soll unmittelbaren Bezug zu einem Produkt vermitteln, das viele nur noch als rosa Würmchen im 100-Gramm-Paket aus der Supermarkttheke kennen. „Krabben sind eine regionale Delikatesse“, sagt Projektleiter Jürgen Fricke. „Doch gibt es natürlich auch Kritikpunkte.“ Darum werde die Messe zum Beispiel über Forschungsprojekte zu alternativen Fangmethoden informieren und in einem Diskussionsforum über Aspekte und Perspektiven der Krabbenfischerei sprechen.

Neben Fisch und Meeresfrüchten ist auch vieles andere bei der SlowFisch zu haben: zum Beispiel Chilikompositionen, deren Rohstoffe in der Lüneburger Heide gewachsen sind, oder kostbare Safranfäden und ausgefallene Salzkreationen wie Vanillesalz, für das Fleur de Sel mit Bourbonvanille gemischt wurde. Erstmals während einer SlowFisch sind Essige zu verkosten – darunter so hochpreisige wie Karamell-Balsam und Zitronenessig oder so ungewöhnliche wie Essig aus dem als besonders fein im Geschmack geltenden schwarzen Knoblauch. Ein Berliner Händler bringt Single-Malt-Pfeffer und ein elegantes Gewürzregalsystem mit, das mit Magneten arbeitet – die Dosen scheinen an der Wand zu kleben. Es gibt diverse Öle, darunter solches des Arganbaumes, der ausschließlich im Südwesten Marokkos wächst. An anderen Ständen sind Fleisch- und Wurstwaren aus handwerklich arbeitenden Schlachtereien oder Wildbret aus den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten zu haben. Flüssige Genüsse sind zum Beispiel Limonade aus fair gehandelten Zutaten, die in Hamburg produziert wird, oder Rum aus Flensburg und die Produkte einer großen Zahl von Winzern.

Zu Wein passt Käse – Besucher kosten diesmal vor allem Produkte niedersächsischer Hofkäsereien, die unter anderem Büffelmozzarella, Pecorino, deftigen Romadur oder Ziegenfrischkäse herstellen. In der Käseschule des Verbandes für handwerkliche Milchherstellung können Besucher darüber hinaus das Selber-Käsen kennenlernen.

Zum Programm der SlowFisch gehören traditionell auch „Geschmackserlebnisse“, das weltweit erprobte Verkostungsformat von Slow Food: Dabei schulen die Teilnehmenden ihre Zungen durch vergleichendes Verkosten. In diesem Jahr geht es zum Beispiel um die Kombination von Räucherfisch und Wein sowie um die Querverkostung verschiedener Milchen, denn ihre geschmacklichen Unterschiede sind genauso in Vergessenheit geraten wie der Plural des weißen Lebenssaftes. In der Vinothek beraten Slow-Food-Weinberater Genießer bei der Auswahl guter Tropfen. Last but not least gibt es auch wieder ein umfangreiches Vortragsprogramm.

Die Messehallen sind täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 9 Euro. Das Ticket berechtigt auch zum Besuch dreier Parallelveranstaltungen. In Halle 3 und im Congress Centrum Bremen finden erstmals die BesserEsser – Aktionstage für Kinder- und Jugendernährung statt. In den Hallen 4 und 5 versetzt die Messe ReiseLust in Urlaubsstimmung. In den Hallen 6 und 7 ist die CARAVAN Bremen für Reisemobile, Wohnwagen, Zelte und Zubehör zu Gast.

Mehr Informationen auch unter www.slowfisch-bremen.de.

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